The amazing spider-man (James Horner) - Filmmusik-Betrachtung


Trailer



The amazing spider-man ist ein Film aus diesem Jahr von Marc Webb. Die Hauptrolle übernahm Andrew Garfield, der spätestens durch seine Interpretation des Eduardo Saverin in The social network nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht hatte. Für die Musik wurde der Komponisten-Veteran James Horner ausgewählt.


James Horner und der Kopierwahn


Insgesamt muss man die Wahl als recht erfolgreich bewerten. Horner orientiert sich in der Art der Musik teilweise an den drei vorangegangenen Spider-Man-Verfilmungen von Sam Raimi, für die Danny Elfman die Scores geschrieben hatte, ohne sie jedoch zu kopieren. Interessant ist der Einsatz elektronischer Elemente in Horners Werk. Diese sind nicht so ausgeklügelt wie die eines Hans Zimmer, aber dennoch sehr passend.
Horner erfindet sich mit diesem Album nicht komplett neu. Er muss sich auch hier den Vorwurf gefallen lassen, ein Meister des Selbst-Kopierens zu sein. Er schafft es wieder einmal, ganze Melodiebögen aus einigen älteren seiner Soundtracks zu übernehmen. Aber es hält sich für seine Verhältnisse doch ziemlich in Grenzen. Interessant ist, dass er in gewissem Maße für ihn untypische Instrumentationen, besonders in der Begleitung nutzt. Seine Action-Cues sind nicht immer mit schnellem Vordergrund und breiten Streicher- und/oder Chorflächen arrangiert, was sehr erfrischend ist. Überhaupt finden sich einige sehr überraschende Phrasen auf dem Album.


Ein markantes Hauptmotiv


Ein Grund dafür mag das Hauptthema des Filmes sein (Link: Hörbeispiel), welches seine erste Erwähnung in dem Track "Main title - young Peter" findet. Dort wird es durch eine Trompete erstmals gespielt. Es ist ziemlich markant komponiert, wenn auch sicher nicht so memorabel wie beispielsweise Heldenthemen á la Indiana Jones oder Star Wars. Es ist eine Melodie, die am ehesten vergleichbar ist mit Horners Achilles-Thema aus Troja. Dieses Thema zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Score, gespielt von verschiedensten Instrumenten, unter anderem Klarinette und Klavier. Diese Variationen sind im Großen und Ganzen sehr gut gelungen.


Ein passendes Liebesthema


Etwas weniger innovativ gestaltet sich das zweite wichtige musikalische Thema, welches als eine Art Liebesthema fungiert. Es erinnert vor allem in seiner Instrumentation und seinen Harmonien doch sehr an vorangegangene Horner-Scores, wie The new world, Der 200-Jahre-Mann oder A beautiful mind. Aber es kleidet den Film gut, und das ist es wohl, worauf die Produzenten in erster Linie Wert legen.
Es gibt dann noch einige kleine weitere Melodien, die Horner entwickelt, welche allerdings eher Beiwerk sind.


Ein interessantes, aber nicht bahnbrechendes Album


Alles in allem ist es ein Album, welches nicht nur Horner-Fans gefallen dürfte. Es ist reichhaltig, bunt und ziemlich lebendig. Wenn man von Horners Selbstkopiererei die Nase allerdings komplett gefüllt hat, dann sollte man vielleicht doch die Finger davon lassen, denn ganz aus seiner Haut kann der Komponist dann eben doch nicht.



Special: A clip from the movie


Im Folgenden findet sich ein Clip, welcher ungefähr ab der Hälfte das musikalische Hauptthema des Filmes beinhaltet. Es wird zuerst mit Hörnern und dann mit Trompeten gespielt, allerdings nur in angedeuteter Form.




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