The Bourne Legacy (James Newton Howard) - Filmmusik-Betrachtung



                                                                                         Trailer


The Bourne Legacy (deutsch: "Das Bourne Vermächtnis") ist ein Film aus diesem Jahr von Tony Gilroy, welcher den vierten Teil der Bourne-Serie darstellt. In den Hauptrollen finden sich Jeremy Renner, Rachel Weisz und Edward Norton. Für die Filmmusik wurde James Newton Howard engagiert.



Und immer wieder Hans Zimmer


Zuerst einmal muss man sagen, dass in diesem Score sehr der Einfluss zu hören ist, den Hans Zimmer auf Howard offensichtlich ausgeübt hat. Der Score klingt ganz klar nach jemandem aus der Remote Control-Szene, der Howard nun mal seit Batman Begins auch ein bisschen ist. Es überrascht also nicht, dass hier ausgeklügelte Melodien nicht im Vordergrund stehen, sondern vor allem die Soundtüftelei den Reiz dieses Albums ausmacht. Und Howard übertrifft hier sogar einige alteingesessene Komponisten aus der Zimmer-Schmiede. Beispielsweise sind in dem Track "Drone" einige wirklich abgefahrene Klangexperimente zu hören, obwohl man Howards Stil doch auch immer ein bisschen heraushört.




Zwei interessante Hauptmotive


Sehr interessant ist das erste Motiv, welches auf dem Soundtrack zu hören ist. Es findet sich im Track "Legacy". Dieses wird dort kurz mit einem Fagott, welches initial wie eine Flöte klingt, angedeutet. Man kann es beispielsweise in einer aggressiveren Version in "Doctor of what?" bei 0:33 hören, wo es durch Streicher gespielt wird. Es handelt sich dabei um eine Melodie, welche von John Powell für den ersten Teil der Bourne-Serie geschrieben wurde.

Ein zweites Motiv, welches eher mit Action und Bedrohung assoziiert ist, findet sich in "Manila Lab" ab 0:56. Dieser Track beinhaltet interessante Rhythmen und vor allem auch eben dieses Motiv, welches man sich in seiner Erwähnung vielleicht noch öfter gewünscht hätte, denn es wird im Rest des Soundtracks meist nur angedeutet. Es ist eigentlich die einzige wirklich markante Melodie, die sich in diesem Score findet.



Ein Soundtrack der Geschmäcker


Insgesamt handelt es sich um eine solide Filmmusik, die allerdings wirklich außergewöhnliche musikalische Phrasen größtenteils vermissen lässt. Zum Beispiel ist es irgendwie schade, dass in Tracks, wie "Cognitive Degrade", welcher durchgängig sehr ruhig gehalten ist, gar keine wirkliche Melodie zu vernehmen ist. Da hätte man vielleicht mehr draus machen können, bei allem Hang zur Simplizität.

Was Howard recht gut gelungen ist, ist die Fortführung dieses gewissen Stils, welchen das Bourne-Universum musikalisch aufweist. Er orientiert sich dabei an dem bisherigen Komponisten John Powell, ohne ihn zu kopieren. Freunde der vorigen Bourne-Soundtracks sollten also nicht zu enttäuscht sein. Ansonsten handelt es sich wieder einmal um einen Tüftler-Soundtrack, der Sounddesignern vielleicht besser gefallen wird, als klassischen Filmmusikliebhabern.



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