Stargate (David Arnold) - Filmmusik-Betrachtung



Trailer


Stargate ist ein Film von Roland Emmerich aus dem Jahre 1994 mit Kurt Russel und James Spader in den Hauptrollen. Im Großen und Ganzen wurde die Handlung von Kritikern zu dieser Zeit tendenziell negativ bewertet. Lobende Erwähnung fanden unter anderem die Spezialeffekte und auch die Filmmusik, welche von David Arnold (Link: Höre Musik von David Arnold bei Amazon) komponiert wurde. Dabei handelt es sich um das erste große Werk des Komponisten.



Ein Meister der Variation


Arnold komponierte für diesen Film einen, vom thematischen Reichtum her gesehen, nur mittelmäßigen Score. Es finden sich um die vier Hauptthemen. Die Formulierung "um die vier" ist deshalb gewählt, weil es teilweise schwerfällt, zu sagen, wo ein neues Thema anfängt und wo eine Variation eines bereits bestehenden aufhört. Und das ist auch die ganz große Stärke dieses Soundtracks. Arnold modifiziert seine Themen wahnsinnig umfangreich. Mal in Dur, mal in moll; mal schnell, mal langsam; mal bombastisch, mal ganz dezent.



Ein äußerst vielfältig variiertes Hauptthema


Zu Beginn eine kurze Auseinandersetzung mit dem ersten Thema, welches im Film als auch auf dem Soundtrack (ab 0:40 in "Stargate Overture") zu hören ist: Es kann am ehesten als DAS Stargate-Thema gesehen werden. In dieser Version wird es durch die Tonarten G-Dur und c-moll beschrieben. Es ist pompös orchestriert.
Jetzt zum Track "Giza, 1928". Dort findet sich am Anfang das gleiche Thema, aber komplett in moll geschrieben. Und dazu sehr viel mystischer gestaltet. Wieder etwas dramatischer, aber dennoch in moll verfasst, ist es nach einer kurzen Einleitung in "The mining pit" zu vernehmen. Eine sehr beeindruckende, wenn auch kurze Version, findet sich in "Leaving Nagada", wo es ab 0:33, gespielt durch eine Panflöte, Anklang findet.



Sind das alles neue Themen?


Ein Beispiel dafür, dass man teilweise nicht wirklich sagen kann, wo ein Thema nur variiert, oder ein neues erschaffen wurde, ist die Musik, welche mit dem Militär assoziiert ist. Sie ist hauptsächlich im ersten Drittel des Filmes zu vernehmen. Vom harmonischen Standpunkt aus gesehen, könnte sie zumindest durch das Hauptthema inspiriert worden sein, denn es findet sich dieselbe Grundstruktur: Auf die Grundtonart folgen die Subdominante und dann wieder die Grundtonart; hier beide in moll angelegt. Auch melodisch gibt es Parallelen.
Eine weitere Melodie, welche, ihre Zugehörigkeit betreffend, schwer eingeordnet werden kann, ist jene, welche sich in der Ouverture, ab 1:15, an das Hauptthema anschließt. Es wird an dieser Stelle durch eine Trompete eingeleitet. Es ist zu vermuten, dass es sich hier um eine Fortführung des Hauptthemas handelt, da es im weiteren Verlauf des Films zumeist mit ihm kombiniert wird.
Und noch ein Fragezeichen kann man setzen: Wurden "Ra" zwei Themen zugeordnet, oder ist eines der beiden wieder eine Variation des Hauptthemas? In der ersten Minute des Tracks "Ra - The sun god" ist eine Melodie zu hören, welche wiederum die Harmonik des Hauptthemas enthält, aber auf gewisse Weise dennoch sehr eigenständig ist. Sie ist im Zusammenhang mit dem Sonnengott immer wieder zu vernehmen.



Das Thema des Ra ist außerordentlich prägnant und von hohem Wiedererkennungswert


Nun sollen noch zwei Themen besprochen werden, die recht eindeutig für sich stehen: das Streicherthema des Ra und das Liebesthema. Ersteres ist wohl einer der Höhepunkte des Soundtracks, da es sich um eine sehr markante Errungenschaft handelt. Es wird im Grunde genommen nur durch vier Töne gebildet. Nämlich einem Grundton und von diesem ausgehend drei chromatisch abwärtsführende Töne. Im Track "Myth, Faith, Belief", ab 0:45, wären das die Noten Es, D, Des und C. Angeordnet sind sie in einem recht eingängigen Rhythmus. Die Melodie wird im gesamten Soundtrack immer nur durch hohe Streicher gespielt. Zwischen den einzelnen Tönen finden sich Portamenti, welche den unheimlichen Charakter der zu beschreibenden Person gut unterstützen. Über die visuelle Darstellung des Ra wurde in den Kritiken zur Zeit des Erscheinens des Films hin und wieder gestritten, aber die Musik für diese Figur kann man durchaus als eindrucksvoll bezeichnen.
Das Liebesthema ist wesentlich weniger markant, ohne jedoch unpassend zu sein. Es wird größtenteils durch Streicher und Holzbläser gespielt und ist in leisen Tönen gehalten. In seiner vollen Ausprägung hört man es in dem Track "Daniel and Shauri". Es spiegelt sehr schön und dezent die junge und noch zerbrechliche Liebe des Paares wider.

Special: Concert Suite


Hier noch ein Video, welches Youtube bereithält. Es handelt sich um eine Suite der Filmmusik.



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Besonderes Augenmerk sollte man auf den Directors Cut des Films und die Deluxe Edition des Soundtracks legen. Neben den zusätzlichen Szenen gegenüber der Kinofassung kommt ersterer mit zahlreichen anderen Specials, wie Making of daher. Die Deluxe Edition des Soundtracks wartet mit einem verbesserten Klang, einem erweiterten Booklet und vorher nicht veröffentlichter Musik auf. Liebhaber des Films sollten mit beiden Anschaffungen absolut auf ihre Kosten kommen.




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