Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele (James Newton Howard) - Filmmusik-Betrachtung

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Trailer zu Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele


Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele (engl.: The hunger games) ist ein Film von Gary Ross aus dem Jahre 2012 mit Jennifer Lawrence in der Hauptrolle. Er stellt den ersten Teil einer Trilogie dar, welche auf den gleichnamigen Büchern von Suzanne Collins beruhen. Für die Filmmusik wurde Hollywood-Veteran James Newton Howard verpflichtet.


James Newton Howard im Laufe der Zeit

Der Klang von James Newton Howard hat sich über die Jahre nicht derartig verändert, wie es für andere Filmkomponisten vielleicht üblich ist. James Horner ist elektronischer geworden, John Williams kompakter. Howard dagegen ist sich relativ treu geblieben, was beispielsweise seine Instrumentationen angeht. Sicher haben Zusammenarbeiten wie mit Hans Zimmer an der Dark-Knight-Trilogie ihre Spuren hinterlassen, auch weisen seine heutigen Filmmusiken eine größere Harmonievielfalt auf. Dennoch kann man auch in Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele noch Klänge aus beispielsweise Waterworld in der Ferne hören.

Die musikalische Welt von Panem

Howard hat versucht, ähnlich wie Shore in Der Herr der Ringe oder Davis in The Matrix der Welt von Panem einen typischen Klang zu verleihen. Zum Beispiel nutzte er für die Heimat von Katniss, der Hauptdarstellerin, zum einen eine Instrumentation, welche sehr streicherlastig ist. Auch setzte er exotische Saiteninstrumente und Percussion ein. Im Gegensatz dazu steht die Musik für das Kapitol, in welchem sich das Zentrum der Macht befindet. Diesen gestaltet Howard sehr klassisch mit breitem Orchester und viel Pomp. Auch stehen hier eher die Melodie und Harmonik, denn spezifische Instrumente im Vordergrund. Einzig der Einsatz von choralen Elementen ist diesbezüglich an dieser Stelle kennzeichnend.

Themen der Macht und der Menschlichkeit

Es gibt in dem Soundtrack zu Die Tribute von Panem zwei absolute musikalische Höhepunkte. Der erste steht mit dem Zentrum der Macht, also dem Kapitol, in Zusammenhang und ist in der Szene zu hören, als Peeta und Katniss im Streitwagen in die Arena einfahren. Auf dem Album trägt der zugehörige Track den Namen "Oh horn of plenty". Der Text beginnt mit: "Oh horn of plenty, oh horn of plenty for us all" und wird von einem Chor gesungen. Das Thema ist äußerst triumphal gestaltet und kann als eine Art Staatsverständnis verstanden werden. Es soll also ein Leben im Überfluss gesichert werden. Dies ist wohl von Howard ironisch eingesetzt, da eben dieser Wohlstand nur für eine kleine Gruppe an Menschen im Land zutrifft, und ganz besonders nicht für die meisten der "Gladiatoren", welche in diesem Moment in die Manege einfahren.
Das zweite herausragende Thema findet sich unter anderem in dem Track "Rue's Farewell" ab 2:55. Es ist im Film erstmalig zu vernehmen, als Katniss Rue begräbt. Es kann mit verschiedenen Begriffen assoziiert werden: Menschlichkeit, Verzweiflung, Hoffnung. Howard gestaltet es sehr streicherlastig, was ihm einen natürlichen und aufrichtigen Charakter verleiht.


Eine überdurchschnittliche Filmmusik

Was Howard mit Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele geschrieben hat, ist ein wunderbares Fundament, auf welchem man für die kommenden zwei Teile gut aufbauen kann. Zwar ist die Welt, welche Howard zu erschaffen versucht, in ihrem Anfang nicht so einprägsam, wie die von Shore's Herr der Ringe, aber dennoch handelt es sich um eine tolle Filmmusik, welche ans Herz gehen kann. Besonders das Zusammenspiel zwischen Film und Musik ist sehr gut gelungen. Die Szene, in der Katniss nach dem Begräbnis von Rue ihre Hand auf markante Art in die Kamera hält, kann nicht anders als episch genannt werden. Solche Gänsehautmomente lassen einen einfach schwer kalt. Film und Soundtrack soll hiermit eine absolute Empfehlung ausgesprochen werden.




Special: Clips from the movie



In diesem Clip ist der Track "Oh horn of plenty" zu hören.




Hier nun die Szene, als Rue stirbt. Das zweite Hauptthema ist ab 3:50 zu hören.






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